Jetzt bin ich mein eigene Chef

Beinahe jeder Arbeitnehmer hat zumindest einmal davon geträumt wie schön es doch wäre in Zukunft selber sein eigene Chef zu sein. Da könnte man alles selber in die eigene Hände nehmen, die Arbeitszeit auf die persönliche Bedürfnisse besser abstimmen und vor allen besser am eigene Erfolg in der Form partizipieren weil der zu erzielenden Einkommen wohl meist höher liegt. An und für sich sind gegen diese Vorstellungen auch nichts einzuwenden. Wenn es gut läuft treten diese Vorstellungen auch ein. Nur stehen hier auch manche Hürde dem entgegen.

Nur weniger sind zum eigene Unternehmer geboren

Natürlich entscheidet auch die fachliche Qualifikation über den Erfolg als eigene Unternehmer, aber genauso wichtig ist die eigene Fähigkeit als Unternehmer bestehen zu können. Grob geschätzt sind es vielleicht gerade 10 bis 15% der Bevölkerung die über so eine Fähigkeit verfügen.

Viele Risiken, wenig Sicherheit

Zwar kann eine eigene Unternehmen durchaus gut laufen und dies auch auf Dauer. Nur besteht hierauf keine Garantie. Keiner kann sich sicher sein das sein Konzept/Unternehmen auch noch in ein paar Jahren noch bestehen kann. Die Veränderungen gehen derzeit immer schneller so das es durchaus sein kann das eure Markt zusammen bricht und damit ernsthafte Probleme aufkommen können.

Die Aufbaujahre sind besonders schwer

Selbst mit ein guten Konzept gibt es immer ein besonders schwere Phase – nämlich die ersten Aufbaujahre. Hier heißt es viel arbeiten und meist nur sehr wenig verdienen. Zudem wird es am Anfang große Schwankungen bei den Einnahmen geben, wohingegen die Ausgaben immer auf gleiche Höhe verbleiben.

Hier sollte auch kein Gründer sich zu viel Hoffnung auf Kredite machen. Zwar werden diese durchaus gewährt, aber oft nur in beschränkten Umfang. Zwischenfinanzierungen nach vielleicht nur ein oder zwei Jahren weil es doch nicht ganz so läuft wie erwünscht sind selten. Hier mauern die Banken sehr.

Mit offenen Augen durchs (Unternehmer) Leben gehen

Selbst wenn eure Unternehmen gut läuft, müsst ihr weiterhin nach neue Möglichkeiten suchen. Die gesamte Wirtschaft unterliegt ein dynamischen Prozess und damit Veränderungen. Wer hier nicht rechtzeitig darauf reagiert der kann schon in Turbolenzen geraten.

Einnahmen ist nicht gleich Einkommen

Einer für bisherige Angestellt neue Erfahrung ist folgend. Die als Selbständige erzielte Einnahmen sind in keinen Fall zu vergleichen mit Einkommen. Auch nicht mit vorherigen Bruttoeinkommen. Während ein Angestellte mit 2000 Euro Brutto zwar nicht gerade reich war aber durchaus vom Netto gut leben könnte, ist die gleiche Summe als Selbständige viel weniger wert.

Schon alleine weil ihr dann alleine die Beiträge zu Krankenversicherung und andere Posten zahlen müsst, schmilzt eure wirklich zu Verfügung stehende Einkommen weiter dahin. Zwar sind die persönlichen Umstände immer unterschiedlich, aber um als Selbständige ein Einkommen von 2000 Euro im Monat erzielen zu können für den eigene Lebensunterhalt müsst ihr schon das doppelte verdienen.

Da zudem Schwankungen beim Einkommen gibt wird es schwer dies immer zu erreichen. Weiterhin muss auch ein Teil der Einnahmen wieder ins eigene Unternehmen investiert werden damit der Laden weiterhin am laufen bleibt. Dazu kommen noch finanzielle Reserven die auch irgendwie aufgebaut werden müssen.

Alles in allen eine Menge an Arbeit!

Will ich Euch jetzt den Schritt in die eigene Selbständigkeit ausreden?

Nein, aber ich will zumindest ein paar Punkte aufzeigen damit keiner mit die „rosa roten Brille“ in so ein Abenteuer startet und dann schnell auf die „eigene Schnauze fällt“.

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