Altersarmut als große Herausforderung

Die jetzt angestoßene Debatte über Altersarmut aufgrund der oft unterbrochene Beitragszeit und die immer größere Zahl an Niedrig löhne, wird sich in die kommenden Jahren verstärken. Die derzeitige Rentner Generation hat ein Vorteil – in deren aktive Arbeitsleben war es  bis ende der 70er vergleichsweise leicht möglich eine Arbeit nachzugehen. Es gab ein gute Nachfrage nach Arbeitskräfte und selbst wer mal arbeitslos würde hatte gute Chancen recht schnell wieder eine Arbeit zu finden. Zudem waren die Löhne auch für reine angelernte Tätigkeiten gut. Dies alles trug dazu bei, das deren Beitragskonto gut gefüllt war und bei die Rentenberechnung gute Werte kamen. Sicherlich gibt es auch unter die heutige Rentner ein Anteil die mit wenig Rente auskommen müssen. Nur ist deren Anteil recht gering. Diese Situation wird sich aber in die kommenden Jahren verändern.

Die Zahl der wirkliche Beitragsjahren wird stagnieren

Auch wer bis zum 67 Lebensjahr arbeiten kann und somit die theoretische Möglichkeit hat rund 45 Beitragsjahre zu arbeiten wird diese Zahl meist nicht erreichen. Schon alleine weil es vermehrt unterbrochen Arbeitsjahre geben wird wo eine Erwerbslosigkeit auftritt, führt dies dazu das viele beim Renteneintritt nur 30 Beitragsjahre vorweisen können.

Die aber nicht weil sie nicht so viel arbeiten wollen sondern weil es immer wieder zu Zeiten kam wo sie arbeitslos waren. Kindererziehung oder auch die Pflege von Angehörigen sind weitere Gründe warum es weniger wie die mögliche Zahl an Beitragsjahren gibt.

Rentengesetze geändert

Die Rentengesetze sind in die vergangenen Jahren vielfach verändert worden. So müssen die kommenden Rentner schon mindestens 35 Beitragsjahre vorweisen um zumindest eine halbwegs erträgliche Rente zu erhalten.

Wer aber vielleicht nur 30 Beitragsjahre hat der wird weniger erhalten. Zudem gibt es die volle Rente erst ab ein bestimmten Alter. Wer aber Aufgrund von Krankheit oder Erwerbslosigkeit jenseits der 60 früher in Rente gehen muss, der bekommt ein Abschlag. Diese macht durchaus 10 bis 15% und ist dauerhaft.

Niedrig  Lohn Bereich

Auch dies führt dazu das wenige Beiträge gezahlt werden und die spätere Rente entsprechend niedriger ausfallen wird.

Wer z.B. in 15 Jahre in die Rente geht und mehr wie 1000 Euro als Rente will, der muss schon ein Bruttoverdienst von 2500 Euro vorweisen um überhaupt die reale Möglichkeit zu bekommen diesen Ziel zu erreichen.

Nur ehrlich wer verdient als abhängige Beschäftige so viel?

Selbst Facharbeiter verdienen weniger so das es in Bezug auf die spätere Rentenhöhe doch recht mau aussieht.

Noch schlimmer sind die dran, die Vollzeit arbeiten aber mit Stundenlöhne von 7 Euro und weniger auskommen müssen. Nicht nur das viele davon trotz Arbeit noch aufstockende Sozialleistungen (ergänzende Hartz 4) erhalten, nein diese werden auch später benachteiligt werden.

Es gibt zwar eine staatliche Grundsicherung im Alter die dafür sorgt das Leute mit geringe Rente auch zusätzliche Gelder erhalten, aber deren Höhe ist mit derzeit 640 Euro nicht wirklich hoch. Oder könnt ihr euch vorstellen von 640 Euro im Monat zu leben?

Private Altersvorsorge ist zwar schön aber für viele kaum machbar

Die oftmals genannten Weg der zusätzliche private Altersvorsorge um diese Lücken zu schließen hört sich toll an, aber in Wahrheit sieht die Sache anders aus.

Selbst wer mit Riester Verträge was macht, müsste trotz alle staatlichen Zulagen selber 10% vom aktuellen Nettoeinkommen selber einsetzen um hier was nachhaltig zu erreichen.

Wer aber es eh schon schwer hat mit sein zu Verfügung stehenden Geld aus zukommen wird die hierfür nötige Mittel kaum haben. Zudem müssten diese Zahlungen über mehrere Jahrzehnte laufen was angesichts der Tatsache das es nie sicher ist wie lange jeder sein derzeitige Arbeitsplatz erhalten kann, auch problematisch ist.

Aber selbst wer die zusätzliche private Altersvorsorge betreibt muss sich die Tatsache bewusst sein das Aufgrund der niedrigen Zinsen die Rendite sehr gering ist. Mehr wie 3% ist kaum drin und das, die Zinsen in die kommenden Jahren wirklich steigen werden ist kaum wahrscheinlich. Schon alleine weil alle Staaten aufgrund Ihre eigene Schuldenlast ein Streben nach niedrige Zinsen haben.

Somit wird sich diese Problem in die kommenden Jahren zunehmen. Problematisch hinzu kommt die Tatsache das es immer wenige aktive Beitrags und Steuerzahler geben wird, so das es selbst für die notwendige Gelder für die staatliche Grundsicherung eng wird.

Dies wird sich auf den privaten Konsum schlagen, so das es mit den ewigen Wachstum kaum was wird.

 

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