Warum private Altersvorsorge sich für Geringverdiener kaum lohnt.

Ein Thema der uns in die kommenden Jahren beschäftigen wird ist die Altersarmut. Dies betrifft besonders die Geringverdiener, die zwar Vollzeit arbeiten aber nur verhältnismäßig wenig verdienen. Keiner sollte die irrige Meinung nachgehen das, dies nur die betrifft die  nur knapp über 1000 Euro Brutto verdienen. Wer weniger wie 2500 Euro Brutto verdient, der wird in 20 Jahren eine Rente erhalten die gerade in die Höhe der Grundsicherung für Rentner liegt. Diese liegt bei derzeit um die 680 Euro. Wer statt 2500 Euro Brutto nur 1800 Euro Brutto verdient (darunter fallen auch viele Facharbeiter) der wird noch weniger bekommen. Es gibt viele Vorschläge um diese drohende Altersarmut entgegen zu wirken. Meist zielen diese auf eine stärkeren Reiz das die Leute zusätzliche private Altersvorsorge betreiben. An und für sich eine tolle Idee, nur funktioniert dies nicht wirklich in die Praxis. Vor allen Geringverdiener können kaum die hierfür notwendige Mittel aufbringen

Ein Beispiel

Meist müssten die Betroffenen um diese Lücke wirklich schließen zu können, mindestens 200 Euro jeden Monat in die eigene private Altersvorsorge zahlen. Lasst euch nicht täuschen von die zahlreiche angebotene Riester Modelle wo Ihr vielleicht selber 30 oder 50 Euro einzahlt und dann eine staatliche Förderung erhält. Die dann im Alter auszuzahlende Summe wird meist so niedrig sein, das Ihr zusammen mit die gesetzliche Rente noch unter die Grundsicherungsgrenze fällt.

Und mal ehrlich mit rund 680 Euro im Monat kann man zwar leben, aber große Sprünge sind nicht drin!

Nehmen wir also die eher realistische 200 Euro die jeden Monat hierfür aufgewendet werden müssten. Selbst wenn der Staat ein Zuschuss von 50 Euro zahlt, verbleibt eine selbst zu zahlende Summe von 150 Euro im Monat.

Wer aber von vielleicht 1000 oder 1500 Euro leben muss (wir reden hier vom Nettolohn), der wird so eine Summe kaum aufbringen können.

Hier sollte auch keine sagen „Na da müsst ihr halt jetzt ein wenig mehr Verzicht üben“. Dies geht bei viele Geringverdiener kaum noch. Wer nämlich noch zu Arbeit fahren muss, der hat auch hierfür Aufwendungen die oftmals um die 200 Euro im Monat liegen. Dazu noch die normale Kosten fürs Leben und schon bleibt von die 1500 Euro kaum was übrig.

Zudem sollte man jeden gönnen der Vollzeit arbeitet sich auch mal was zu leisten. Wer diese Personen jetzt tadelt weil diese vielleicht 3 mal im Jahr ein Eis im Cafe für jeweils 7 Euro sich leisten, der hat es wohl immer noch nicht begriffen.

Vollzeitarbeit auch schwere wird nicht immer gerecht entlohnt!

Damit sind die schöne Modelle die mehr private Altersvorsorge als Ausweg zeigen kaum was wert. Die meisten können sich so was nicht leisten und wer wirklich genügend verdient um die notwendige monatliche Summe aufbringen zu können, der ist von Altersarmut meist nicht betroffen.

Der einzig gangbare Weg wäre ein angemessen Mindestlohn. Diese müsste sich halbwegs an die Realität orientieren. Jeder der Vollzeit arbeitet sollte zumindest so viel verdienen das, er/sie zumindest als Alleinstehende nicht auf zusätzliche staatliche Hilfe (Aufstockung durch Hartz 4) angewiesen ist.

Um dies zu erreichen müsste so ein Mindestlohn sich um die 8,50 Euro pro Stunde bewegen. Es kann nicht sein das, der Staat und damit wir alle über 1,2 Millionen Vollzeit arbeitende mit ergänzende Hartz 4 zahlen müssen nur damit diese überhaupt angemessen leben können.

Auch im allgemeinen müssten alle Löhne in die kommenden Jahren steigen und zwar nicht immer nur um die berühmten 2 bis 4%, sondern auch mal etwas kräftiger. All dies würde helfen die Altersarmut zu bekämpfen. Und dies ohne irgendwelche Zuschuss Modelle bei dem keiner weiß wie diese später bezahlt werden können.

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