Tausche meine Arbeitskraft gegen Geld – so funktioniert der Arbeitsmarkt

In unsere Marktwirtschaft regelt Angebot und Nachfrage weitgehend den Preis. Gut es gibt ein paar andere Faktoren wie Konkurrenz und auch die eigene Interessen die jeweils beteiligten, aber so einfach funktioniert der Markt. Im ähnlichen Maßstab wird auch der Arbeitsmarkt geregelt. Auch hier bestimmen Angebot und Nachfrage vor allem die Zahl der angebotene Arbeitsplätze in eine Branche. Sind die erforderliche Qualifikationen recht hoch und der vorhandene Angebot an Leute mit diese Fähigkeiten eher gering, so werden die Löhne hier höher sein. Ist die Qualifikation hingegen gering und somit der Anzahl der möglichen Bewerber höher, werden die erzielten Löhne auch niedriger sein. Diese Weg hat über viele Jahrzehnte gut funktioniert was aber so ende der 80er und zum Beginn der 90er doch eine schwere Schieflage erhielt. Hier blieben vor allem die Löhne der Facharbeiter die eine mehrjährige Ausbildung hinter sich haben und durch ihre Berufserfahrung auch schon mit Spezial wissen auftrumpfen können, oft auf die Strecke.

Betrachtet man die Lohnentwicklung der Facharbeiter etwas näher so kann man folgendes erkennen. Hier gab es in den Zeitraum zwischen 1990 und 2012 meist nur sehr geringe Lohnsteigerungen. Während die Lebenshaltungskosten in diesen Zeitraum um rund 55% gestiegen sind, sind die Löhne für diese Gruppe im Durchschnitt nur um 25% gestiegen.

Hierbei gibt es je nach Branche zum teil gravierende Unterschiede. Während in einzelne Branchen die Facharbeiter mit Ihre Lohnentwicklung an die Lebenshaltungskosten gleich halten konnten und somit kein realen Lohn Verlust zu verzeichnen war, sieht die Situation in andere Branchen recht negativ aus. Hier gab es im gleichen Zeitraum entweder kaum eine Steigerung (weniger als 15%) oder die Steigerung lag weit unter den Durchschnitt.

Die Arbeitgeber argumentieren dass, die Lohnsteigerungen im Gleichklang mit den Produkionszuwächse Schritt halten sollen. Leider gab es in diesen Zeitraum eine negative Entwicklung für alle Arbeitnehmern. In diesen Zeitraum betrugen die Zuwachsraten der Produktion im Durchschnitt bei gut 60%. Somit wäre eine Ausgleich der gestiegene Lebenshaltungskosten auf alle Fälle möglich gewesen.

Leider haben viele Unternehmen nur geklagt wie teuer die Arbeit in Deutschland ist und immer mit die Angst um die Verlust von Arbeitsplätze die Lohnsteigerungen in diesen Zeitraum niedrig gehalten. Während es noch in die 70er und 80er üblich war dass, es jährliche Lohnsteigerungen jenseits der 3,5% gab, war es vor allem in die Zeit zwischen 1990 und 2012 vielmals bei ein jährlichen Zuwachs von 2% oder weniger. Jetzt da es erst in die vergangene 2 Jahren doch den ein oder andere Zuwachs von 3% gab, sprechen viele bereits von große Lohnsteigerungen. Dabei sind die 3% geradezu ein klacks!

Sicherlich die Unternehmen können nicht unbegrenzt die Löhne steigern, aber vor allem der private Konsum in Deutschland der entgegen der immer wieder aufkommende Jubel Meldungen über deren voraussichtliche Höhe dann in Wahrheit doch oft nicht so berauschend ist, bräuchte gerade hier Impulse.

Ein Bespiel warum die Jubel Meldung zum privaten Konsum im Deutschland dann im nachhinein nicht wirklich stimmen ist folgende. Ende Oktober 2013 hieß es noch dass, es im Weihnachtsgeschäft eine Steigerung um gut 5% gegenüber den Vorjahr geben soll. Diese Meldung würde überall in den Medien verbreitet. Als es aber im ende Februar 2014 die wirkliche Zahlen nun vorlagen, zeigte sich ein anders Bild. Es gab geradezu ein kleinen Zuwachs um knapp 2% im Vergleich zum Vorjahr. Und auch dies lässt sich mit die Teuerung erklären, so dass im Wahrheit mit den privaten Konsum in Deutschland nicht wirklich gut ausschaut.

Bisher konnte Deutschland dies mit gute Export Zahlen ausgleichen, aber auch hier zeigt sich inzwischen wie anfällig diese Bereich ist. Daher müsste es jeden Unternehmen freuen wenn die Arbeitnehmer nun endlich mehr Geld zur Verfügung hätten. Zwar wäre eine jährliche Lohnsteigerung von mehr als 3% erst einmal eine Belastung für alle Unternehmen. Wenn dies aber für ein paar Jahren der Fall wäre, würde diese dazu führen dass, der private Konsum in Deutschland endlich in Gang kommen würde.

Dies würde zu weitere Sicherung der vorhandene Arbeitsplätze führen und auch neue Arbeitsplätze schaffen. Nebenbei würden sowohl die Sozialkassen was davon haben wie auch die Steuereinnahmen. Schaut man sich alleine die Infrastruktur in Deutschland ein wenig näher an, erkennt jeder wie dringend hier zusätzliche Mittel nötige wären.

Zudem muss nun einmal festgestellt werden dass, die Lebenshaltungskosten in Deutschland nun einmal auf ein hohen Niveau liegen. Man kann diese nicht mit die Zahlen von Schwellenländer vergleichen. Auf die andere Seiten haben Länder wo die Arbeitskosten und gezahlte Löhne auch heute noch recht hoch sind, in Sachen Beschäftigung ein sehr hohen Stand. Länder wie die Schweiz und die Skandinavischen Länder zahlen recht hohe Stundenlöhne und sind trotzdem bei beinahe Vollbeschäftigung.

Deutschland muss in diesen Bereich endlich mal umdenken. Gut man kann die Löhne nicht unendlich steigern, aber die Produktivität pro Arbeitnehmer in Deutschland ist sehr hoch. Wenn es jetzt in viele Branche 20% mehr an Gehalt geben würde, könnten sich die meisten Produkte auch noch am Weltmarkt behaupten.

Die einzigen Gewinner diese „Lohn drücken“ der vergangenen 2 Jahrzehnte sind die Unternehmen. Hier stiegen die Gewinne zum teil ins unermessliche und nur ein geringe Teil davon wurde überhaupt sinnvoll wieder im Unternehmen investiert.

Jetzt wäre es an die Zeit für ein Umdenken. Die hart arbeitende Angestellten haben ein Recht ihren gerechten Anteil an die Wirtschaft zu erhalten. Unternehmen die weiterhin versuchen möglichst wenig zu zahlen, werden es demnächst immer schwere haben. Da die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter nun einmal sinkt, haben die Beschäftigten zumindest mittelfristig wieder Chancen auf ein besser entlohnte Arbeitsplatz zu wechseln. Da kann dann der Unternehmer der nicht bereit ist angemessene Löhne zu zahlen demnächst die vorhandene Arbeit selber erledigen.

Eine positive Entwicklung die angemessene Löhne haben ist folgendes. Die Arbeitnehmer sind zufrieden mit ihr Arbeitgeber und bleiben diesen Unternehmen auch auf längere Sicht treu. Jeder weiß wie viel Aufwand es kostet neue Mitarbeite einzuarbeiten. Dies kostet viel Zeit und letzten endlich auch Geld.

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